Heute ging’s 17 km weiter gen Westen von den Tofanes über die Fanes bis an den Rand der Sella. Es wurde mir so richtig klar, wieviele Dolomitenregionen wir in diesen Tagen durchwandern.

Doch dann taten sich immer wieder Löcher auf, so dass großartige Blicke zurück in die Tofane möglich wurden. 
Beim Aufstieg zum Lagazuoi (auf einer Skipiste!) kamen wir immer wieder an restaurierten Kriegsbebauungen vorbei. Und wieder kam die Vorstellung des Unvorstellbaren, wie die Menschen da sommers wie winters ausgeharrt hatten. 
Menschenmassen auf dem Gipfelplateau des Lagazuoi. Klar, geht ja auch ne Seilbahn rauf vom Falzaregopass. 
Wir sind dann über den Kaiserjägersteig abgestiegen, eine Mischung aus Steig und Klettersteig – das Schwierigste waren die vielen keuchenden Menschen, die entgegen kamen. Im Rückblick ist es schon kaum zu glauben, dass man durch diese Wand gehen kann. 
Für mich sind solche Brücken ja immer gruselig (gell, Th, Fr, Re?). Heute bin ich aber in aller Ruhe drüber… 
Oberhalb des Valparola-Passes ist ein großer Bereich mit Bunkern, Gängen, Steinbauten aus dem 1. Weltkrieg zu sehen. 
Nach dem Valparola Pass veränderte sich die Landschaft. Wir kamen an einem großen Lärchenwald vorbei. 
Noch ein Joch weiter öffnet sich die Landschaft plötzlich zu einem Hochplateau auf 2000 m mit Wiesen und Weiden. 
Auf diesem Hochplateau berhalb Corvara liegt unser heutiges Nachtquartier: Das Rifugio Pralongia. 
Allerdings täuscht die Bezeichnung Rifugio. Es ist ein Berggasthaus der eher gehobenen Klasse. Wir lassen uns drauf ein und genießen, was uns geboten wird.