53 Pian San Giacomo – Rossa im Calancatal

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Bitte kein Déjà-vu!

Ich hab noch in der Dämmerung früh davon geschlichen und im Migrolino an der Tanke gefrühstückt. Dass ich danach schon zum dritten mal an dem Morgen auf die Toilette musste, hat mich schon nachdenklich gemacht. Aber sowas gibt es halt mal.

Es ist wie immer wunderbar, so früh unterwegs zu sein. Alles ist noch ruhig und die Luft ist frisch. Blöd nur, dass es in meinem Bauch rumort. Und das immer mehr. Und ich muss ins Gebüsch, und ich fühle mich schlapper, und das wird immer mehr, und ich werde immer langsamer. Neee, bitte nicht! Irgendwann, nach einer der häufigen Pausen, die ich brauche, gehe ich in mich und entscheide umzudrehen, auch wenn ich schon fast 2/3 des Aufstiegs geschafft habe.

Das war gut, denn die Kraft lässt mehr und mehr nach. 3 Schlaf-Ruhe-Pausen brauche ich bis Messocco, und die Zeit des Wartens auf den Bus verbringe ich auch am Ortsrand auf dem Biwaksack dösend.

Jetzt wird es Zeit für ein Loblied auf die Schweizer Postbusse! Auch als Ortsfremder kriegt man das gut hin mit der Online-Fahrplan-Abfrage. Die Busfahrer sind voll freundlich und hilfreich. Die Monitoranzeige im Bus ist aktuell und verständlich. Warum nur kann das nicht überall auf der Welt so sein?

Das Calancatal gehört wirklich zu den sehr abgelegenen und ursprünglichen Tälern. Die Kinder müssen schon zur Grundschule mit dem Bus aus dem Tal hinaus fahren und sind mit mir gemeinsam auf der Heimfahrt. Es ist so schön zu sehen, wieviel Rücksicht der Busfahrer nimmt, die abholenden Eltern/Großeltern begrüßt, wie die Kinder sich verabschieden und er auf Wunsch den Postbus-Dreiklang hupt (Ich glaube, es ist die erste Dreiklang-Umkehrung in der Reihenfolge 3 – 5(tief) – 1. Kann das jemand nach der Beschreibung singen?).

Auf jeden Fall habe ich die Busfahrten ohne Zwischenfall überstanden und bin in der sehr netten Albergo Valbella in Rossa angekommen. Das Ankommen-Bier wird durch zwei Tassen Malven-Tee ersetzt und auf das Abendessen verzichte ich. Mei, bin i fertig! Klar ist: Morgen ist an Wandern nicht zu denken, und dann schau mer mal. Einschlafen um halb neun.