Weg vom TMB, weiter auf dem GR5. YESSS! Los geht’s gleich um 7 in wunderbarer Morgenkühle. Ich habe ein größeres Pensum vor mir – dass es mich aber derart schlauchen würde, hatte ich nicht erwartet. Auf dem 600 Hm Anstieg mitten in der Mittagshitze, eher steil und ohne Schatten, muss ich alle 45 Minuten längere Ruhepausen einlegen und auch das Wasser rationieren. Das passiert mir bei meinen 2 Liter, die ich immer dabei habe, sehr selten.
Trotzdem schaffe ich es, um halb vier am sehr angenehmen Refuge de Balme Tarantaise zu sein. Uff.
Die Atmosphäre auf der Hütte ist jetzt völlig verändert: Eine kleine GR5 Community, 8 Leute plus eine Übernachtungsfamilie tauscht sich über Varianten aus und ob man zwischendrin mal den Bus nimmt (…) und wo man sich vielleicht wieder trifft; das Ganze auf französisch und der Konrad versucht, das Gespräch einigermaßen in groben Zügen mit zu verfolgen. Ab und zu werde ich auf englisch einbezogen. Ein Ehepaar vom Genfer See (Richtig: Lac Leman) wandert noch bis Ende September bis ans Mittelmeer. Vielleicht ist das eine Option für mich, nächstes Jahr eher spät zu starten und den ganzen September zu nutzen. Viele Hütten im Süden hätten wohl noch offen so lange.
Der Lohn des frühen Aufstehens: Wunderbares MorgenlichtDer Höhepunkt des Tages kommt gleich am Anfang: Dieser tolle Grat, auf dem der Weg etwa 2 km entlang und drüber führt (ganz ohne MiMiMi-Potenzial)Während diese Gemse (und noch ein paar mehr) – oder doch Steinziege? – auf dem Hüttengrat auftaucht, strunzt doch wirklich einer rum: „Ey guys, I wonder, you have no animals here in the alps! We in Canada have so many bears and wolfs and foxes and mein Haus, and mein Auto and meine Yacht ….“ Ok, der letzte Teil ist von mir. Und ich Dubbel hab uns auch noch verteidigt und von Murmeltieren und Steinböcken erzählt.Es ist wahr: Eine Ami-Gruppe mit Muli-Transport. Diese roten Säcke enthalten das Übernachtungsgepäck der TN.Ziemlich viele Zelte standen um die Hütte herum. Hat mich sehr an GR20 erinnert. Übrigens: Das sogenannte Gedränge auf dem GR20 ist ein Nasenwasser gegen den TMB.Rückblich auf den Startgrat und meine „Verfolger“Da unten liegt Plan de la Lai, da geht eine Straße durch, trotzdem wäre die Übernachtung dort im Nachhinein die bessere Wahl gewesen.Von diesem Plan de la Lai kamen mir plötzlich nochmal Menschenmassen entgegen. aber es war nur ein Bus, der mehrere Wandergruppen losgelassen hatte.Beim nachträglichen Durcharbeiten gelernt: Das ist ein Adler, erkennbar am fächerförmigen Schwanz.Aus der beliebten Reihe: Letzter Blick auf den MB (gähn)Die schlagen sich durchs Gebüsch auf der Suche nach den besten Kräutern.Die auch.Ich erfreue mich and der neuen, veränderten Landschaftsform.Hmm, was war das nochmal fürn Berg? War während meines langen, intensiven Mittagstiefs..Das Refuge de Presset. Wäre verlockend und aussichtsreich als Etappenstandort – aber die haben da bestimmt Wassermangel, so, wie sie liegt. Außerdem habe ich meinen Col du Bresson jetzt geschafft und muss nur noch eine Stunde absteigen zum …… Refuge de la Balme Tarantaise, wo ein süffiges Panache sauer auf mich wartet.Wasser gibt’s hier genug, sogar um ein Mühlrädle anzutreiben.