84 Peisy-Nancroix – Refuge d’entre le Lac

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Wasser

So, vorbei ist die Zeit, in der man sich um die Wettervorhersage keine Gedanken machen musste. Es schlägt um und für die nächsten beiden Tage sieht es ziemlich verheerend aus.

Heute ist Wetter-Übergangstag und ich habe nur eine kurze Halbtagestour vor. Nach einem gepflegten Hotelfrühstück – mit Ei und O-Saft und so – starte ich etwas später als sonst um 8:15 Uhr. Die ersten 2-3 Stunden des Tages sind einfach immer die schönsten. Es ist noch kühl, wenig oder keine Menschen sind unterwegs und die Landschaft hat besonders leuchtende Farben.

Heute ist auch Übergangstag in den Nationalpark Vanoise. Für mich unbekanntes Gebiet und mit einigen Gipfeln, die über 3.500 m hoch sind. Neben dem schon mehrfach erwähnten Mont Pourri findet man hier Namen wie La Grande Casse, La Dent Parrachée und La Grande Motte (dessen Gletscher ziemlich vom Skigebiet in Beschlag genommen ist).

Gegen 11 zieht es wie erwartet zu und fängt an zu regnen, zum Glück nicht stark und gegen halb 1 bin ich an der Hütte. Sie liegt an einem wunderbaren See – leider lädt das Wetter definitiv nicht zum Baden ein. Das Refuge ist eine frühere Alm und wunderbar hergerichtet mit sehr freundlichen Guardiens. Die beiden Kühe liefern Milch für Müsli und Kaffee. Nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf in der Koje kommt sogar die Sonne wieder raus und ich kann mein Elefantenbuch (Martin Suter) draußen weiterlesen.

Trotz der Wettervorhersage wird es doch ziemlich voll im Schlafsaal – hier gibt es einige mehrtägige Wanderungen durch den Nationalpark.

Der direkt vor dem Essen hergestellte Frischkäse mit der Heidelbeersoße ist übrigens ein Dessert-Highlight der diesjährigen Tour.

Hier gibt es gar kein Netz – irgendwie inzwischen doch ein komisches Gefühl, mich nicht wenigstens kurz melden zu können. Jetzt schau ich mal, ob die Abkühlung und der Regen morgen wirklich so arg wird wie befürchtet und ich gar umplanen muss. Wird spannend …

Ein sehr schön gelegener Campingplatz ziemlich weit hinten im Tal. Mit Nordic-Zentrum. An solchen Stellen kommt der Gedanke auf, mal mit dem Busle herzukommen – um dann zu realisieren, wie weit das von daheim weg ist.
Jetzt kann man sich gut vorstellen, dass es geeignet ist für Langlauf.
Blick nach hinten zum Mont Pourri, die Wetterveränderung kündigt sich an.
Das Refuge de Rosuel, architektonisch interessant gestaltet und durch das geschwungene Grasdach voll in die Umgebung integriert. Für mich hat es leider nicht in die Etappenplanung gepasst. Die vorherige wäre zu lang und die heutige viel zu kurz gewesen, wenn ich hier übernachtet hätte.
Der Talschluss kommt näher.
Letzter Blick hinaus …
… und erster Blick ums Eck in das Seitental mit dem mäandernden Flüsschen. Deutlich ist vorne schon …
… der Regen zu erkennen.
Auch von unten ziehen die Nebelschwaden jetzt hoch.
Wie schön wäre es jetzt, bei heißem Wetter eine Abkühlung im Flüsschen zu nehmen.
Oder noch lieber hier, am lac, der dem Refuge „d’entre le lac“ seinen etwas profanen Namen gibt. Aber irgendwie klappt das in diesem Jahr nicht so mit dem Baden wie sonst. Entweder es ist zu kalt oder es liegt kein See am Weg. Immer isch was …
Dabei hätte ich heute so viel Zeit nach dieser kurzen Etappe.
Ok, das ist künstlerisch jetzt nicht gerade wertvoll, aber es vermittelt einen Eindruck vom gewölbten Réfectoire (Ja, hier werden für die Hütten klösterliche Begriffe für Essraum und Schlafraum verwendet). Direkt hinter der Mauer angeschlossen liegt dann das …
… Dortior,
ziemlich vollgestellt mit Doppelbetten.
Am Nachmittag macht’s nochmal auf, schön zum Draußensitzen und Buch Lesen.
In der Jurte hat eine Großfamilie übernachtet – Entlastung fürs Dortoir.
Ich hab mich sehr wohl gefühlt hier.
Erinnert mich an den Zustand der Tübinger Stadtfahne an der Tübinger Hütte😜. Interessant übrigens, dass die Savoyer Fahne der benachbarten Schweiz doch sehr ähnelt. Ich habe im Netz auf die Schnelle keinen Hinweis darauf gefunden, dass es einen Zusammenhang gibt. Wenn jemand was weiß, gerne Info an mich.
Liebevoll gestalteter Brunnen
… und prächtig gedeihendes Salatbeet.