Ein kleines Wunder auf dem Weg zum Tal der Wunder
Letzte Etappe unserer Umgehung: Wir wandern zum Refuge des Merveilles, wo wir morgen Jochen treffen. Wir wählen den etwas anstrengenderen, aber potenziell schöneren Weg und werden nicht enttäuscht. Die Sonne zeigt sich den ganzen Tag – nur ab und zu ist sie für kurze Zeit von Wolken verdeckt. Nach den Mühen von gestern fühlen wir uns belohnt – passend zu unserem besonderen Tag.
Wir leisten uns einen Vormittagskaffee + Apfelsaft am Refuge de Fontanalba und steigen gemächlich durch den Wald zur Baisse de Valauretta (Ich glaube, ich muss „Baisse“ als weiteren Begriff für einen Pass in die Liste eintragen). Jetzt wird’s spannend, denn es geht 600 hm abwärts – was machen Coras Beine? Über mehrere von einander unabhängigen Gesprächsfetzen (U.a. eine WhatsApp-Nachricht von Jochen über Oberschenkelkraft) kommen wir drauf, dass ein anderer Gehstil abwärts vielleicht einen positiven Einfluss auf die blöden Schmerzen hätte. Und es ist unglaublich: Cora setzt die Ideen gleich um und kommt annähernd schmerzfrei und in Normaltempo und ohne Stöcke runter. Ein Wunder! Ein Wunder! Auf dem Weg zum Tal der Wunder. Auf jeden Fall lässt es auch hoffen für die 1.900 m, die wir am Dienstag abwärts gehen müssen.
Die Landschaft um das Refuge des Merveilles ist absolut zauberhaft mit ihren Bächen, Felsblöcken, Seen, Bergen und überhaupt. Hoffentlich können wir das wenigstens ansatzweise in den Bildern einfangen.
Die Hütte ist heute voll besetzt, darum herum sind noch viele – meist jüngere – Menschen in Zelten. Das weckt bei uns Erinnerungen an den GR20 und an unsere Pyrenäen-Tour, wo wir das auch gemacht haben. Morgen Abend soll es aber wieder ruhig sein. Ein Nebeneffekt der vollen Hütte sind die netten Gespräche, die sich am Tisch ergeben. Eine junge Familie, die vor kurzem nach Menton gezogen ist, und zwei Menschen aus Marseilles, von denen die eine zum Schüleraustausch in Aalen war. Auf Reisen ist die Welt oft klein.











