107 Castérino – Refuge des Merveilles

Du betrachtest gerade 107 Castérino – Refuge des Merveilles
  • Beitrags-Kategorie:2024

Ein kleines Wunder auf dem Weg zum Tal der Wunder

Letzte Etappe unserer Umgehung: Wir wandern zum Refuge des Merveilles, wo wir morgen Jochen treffen. Wir wählen den etwas anstrengenderen, aber potenziell schöneren Weg und werden nicht enttäuscht. Die Sonne zeigt sich den ganzen Tag – nur ab und zu ist sie für kurze Zeit von Wolken verdeckt. Nach den Mühen von gestern fühlen wir uns belohnt – passend zu unserem besonderen Tag.

Wir leisten uns einen Vormittagskaffee + Apfelsaft am Refuge de Fontanalba und steigen gemächlich durch den Wald zur Baisse de Valauretta (Ich glaube, ich muss „Baisse“ als weiteren Begriff für einen Pass in die Liste eintragen). Jetzt wird’s spannend, denn es geht 600 hm abwärts – was machen Coras Beine? Über mehrere von einander unabhängigen Gesprächsfetzen (U.a. eine WhatsApp-Nachricht von Jochen  über Oberschenkelkraft) kommen wir drauf, dass ein anderer Gehstil abwärts vielleicht einen positiven Einfluss auf die blöden Schmerzen hätte. Und es ist unglaublich: Cora setzt die Ideen gleich um und kommt annähernd schmerzfrei und in Normaltempo und ohne Stöcke runter. Ein Wunder! Ein Wunder! Auf dem Weg zum Tal der Wunder. Auf jeden Fall lässt es auch hoffen für die 1.900 m, die wir am Dienstag abwärts gehen müssen.

Die Landschaft um das Refuge des Merveilles ist absolut zauberhaft mit ihren Bächen, Felsblöcken, Seen, Bergen und überhaupt. Hoffentlich können wir das wenigstens ansatzweise in den Bildern einfangen.

Die Hütte ist heute voll besetzt, darum herum sind noch viele – meist jüngere – Menschen in Zelten. Das weckt bei uns Erinnerungen an den GR20 und an unsere Pyrenäen-Tour, wo wir das auch gemacht haben. Morgen Abend soll es aber wieder ruhig sein. Ein Nebeneffekt der vollen Hütte sind die netten Gespräche, die sich am Tisch ergeben. Eine junge Familie, die vor kurzem nach Menton gezogen ist, und zwei Menschen aus Marseilles, von denen die eine zum Schüleraustausch in Aalen war. Auf Reisen ist die Welt oft klein.

Der Lac Vert de Fontanalbe.
Knapp unterhalb des Passes: Wieder einmal ein Militärgebäude.
Interessante Felsformationen an der Baisse de Valauretta.
Gemächlich geht es auf unser Ziel zu.
Wie so oft begleiten uns plätschernde Bäche.
Vogelbeeren bilden schöne Farbtupfer.
Im Gebiet um das Refuge des Merveilles liegen zahlreiche Seen.
Ein Bad ist da fast Pflicht, vor allem bei dem schönen Wetter.
Es ist ziemlich sicher das letzte Bergsee-Bad meines Alpenbogens.
Dies ist der Bereich der ziemlich berühmten Felszeichnungen. Mal sehen, ob sich noch eine Führung ergibt.
Auch das ein Vielleicht: Die Besteigung des Mont Bégo. Schau mer mal, was der morgige Tag so bringt.
Um 10 vor 7 werden alle Gäste vors Haus geschickt, damit das Hüttenteam in Ruhe fürs Abendessen eindecken kann.