99 Rifugio Campo Base – Rifugio Gardetta

Du betrachtest gerade 99 Rifugio Campo Base – Rifugio Gardetta
  • Beitrags-Kategorie:2024

Und täglich grüßt das Murmeltier

Von den wilden Alpentieren bin ich ja dieser Tag ein wenig enttäuscht. Das Wetter ist schön, ich bin oft nah am felsigen Gebiet, es gibt Aufwinde, und ich halte wirklich die Augen offen. Aber weder die großen Vögel noch sie gehörnten Kletterkünsterinnen wollen sich zeigen. Einzig die Murmeltiere sind zuverlässig da – Tag für Tag. Mal sehen, was die nächsten Etappen so bringen. Vielleicht ist meine Aufmerksamkeit doch nicht genügend geschärft und Cora kann da mithelfen.

Die heutige Etappe führt vom hinteren Maira-Tal (Lieblingstal der deutschen Wanderfreund*innen) zur Gardetta-Hochebene. Es sind ziemlich viele Höhenmeter durch den Wald zu bewältigen und irgendwie bin ich heute konditionell nicht gerade ein Held. Ein Mittagschlaf über der Waldgrenze hilft, die letzten paar Hundert Höhenmeter bis zum Passo della Gardetta gehen besser. Geweckt werde ich von einem ziemlich großen weißen Hütehund, der mit aufgerissenem Maul hechelnd über mir steht. Uaaaahhh! Beruhigend reden krieg ich hin, aufrichten mag ich mich aber nicht. Irgendwann geht er weiter. Später erfahre ich, dass er sehr gern Menschen (radelnde und wandernde) begleitet und ihnen den Weg zur Hütte weist. Wohin er gehört, ist mir allerdings unklar.

Auch einige Mitglieder einer holländischen Gravel-Bike-Gruppe hat er geleitet, die ihre Räder an mir vorbei geschoben haben. Sie sind auf der in entsprechenden Kreisen wohl berühmten Turin-Nizza-Tour. Eine sehr nette Gruppe, die mich fürs Abendessen gleich integriert hat. Außerdem war noch ne holländische Yoga-/Wandergruppe auf der Hütte. Ansonsten war’s im Aufenthaltsraum (eine Art zugiges Dauerprovisorium) arg kalt und dafür im gut gefüllten Lager arg warm (und miefig). Mir kann man’s auch nicht recht machen …

(12. Tag und ich plappere immer noch so viel wie am Anfang 😉)

Das Campo Base liegt noch voll im Schatten um halb 8.s
Immer wieder munter plätschernde Bächlein neben, vor und über mir.
Wenn ich es richtig geortet habe, müsste hier das Rifugio di Viviere sein – stimmt das, Peter?
2 der 8 Gravelbiker, heftig am Schieben und Schnaufen oberhalb meines Mittagschlafplatzes. Aber das sind alles total fitte Jungs!
Rückblick
Bunker von unten,
… von innen,
… und von oben. Erläuterung kommt morgen.
Am Passo della Gardetta.
Die wunderschöne Gardetta-Hochebene mit dem Rifugio.